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Schaben

Schaben im Wohnbereich

Schaben kommen regelmäßig in der lebensmittelverarbeitenden Industrie, in Gaststätten und Restaurants vor, also überall dort, wo ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht und die mikroklimatischen Bedingungen wie Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit stimmen. In zunehmenden Maß findet man sie aber auch im Wohnbereich.

Während man in der Industrie ständig mit dem Befall rechnen muss und deshalb auch vorbeugende Maßnahmen wie das Aufstellen von Klebefallen ergriffen hat und regelmäßig Inspektionen durchführt, kommt Schabenbefall für den „Privatmann“ oft unerwartet und überraschend.

Problematisch sind Schaben vor allem aus drei Gründen:

  • Sie können Krankheitskeime übertragen (z.B. Salmonellen, Erreger für Typhus, Ruhr, Tuberkulose und Hepatitis)
  • Sie produzieren Allergene die beim Menschen zu einer allergischen Reaktion führen können
  • Sie verursachen materielle Schäden, in dem sie Lebensmittel durch Exkremente, Nympfenhäute und tote Schaben verunreinigen und damit ungenießbar machen und bei vielen Menschen erregen sie ein Ekelgefühl.

Aussehen der Schabe

Schaben erkennt man auch als Laie auf den ersten Blick an ihrem typischen Erscheinungsbild. Der Kopf ist von einem scheibenförmigen Halsschild verdeckt und der Körper ist horizontal stark abgeflacht, so dass sich die Tiere sehr gut in Spalten und Ritzen verstecken können. Die deutsche Schabe z.B. bevorzugt Ritzen mit 2,5 – 3 mm, kann sich aber auch in noch engere Ritzen zwängen. Größere Schabenarten benötigen dementsprechend auch größere Verstecke. Auffallend sind auch die 6 mm langen, mit Sporen besetzten Beine, mit denen sie sich sehr schnell fortbewegen können. Am Kopf sitzen die kauendbeißenden Mundwerkzeuge sowie die beiden langen, vielgliedrigen Fühler, die Geruchsorgane der Schaben. Am Hinterleib befinden sich sehr sensible Sinnesorgane, die für die Wahrnehmung von Erschütterungen und Schall zuständig sind. Bei vielen Arten ist mindestens ein Geschlecht (meist die Männchen) im erwachsenen Zustand beflügelt, die meisten Arten sind jedoch flugunfähig. Es gibt ca. 4000 verschiedene Arten.

Zu den hier vorkommenden Arten zählen wir die:

  • Waldschabe (Ectobius silvestris)
  • Deutsche Schabe (Blatta germanica)
  • Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
  • Braunbandschabe (Supella longipalpa)
  • Australische Schabe (Periplaneta australasiae)
  • Amerikanische Schabe (Periplaneta americana)

Typisches Verhalten der Schaben

Die oben genannten Schaben sind alle nachtaktiv und lichtscheu. Sie besitzen zudem sehr empfindliche Sinnesorgane die selbst geringste Erschütterungen wahrnehmen können. Schaben halten sich bevorzugt verdeckt auf. Und wenn sie mal nicht in ihrem Unterschlupf sind, können sie Störungen z.B. durch den Menschen sehr frühzeitig erkennen und sich zurückziehen. Was dazu führt, dass man sie normalerweise bei Tag eigentlich nicht frei herumlaufend antrifft.

Einige typische Aufenthaltsorte der Deutschen Schabe:

  • in Lampen
  • in und hinter Schaltern
  • in und hinter Kabelkanälen
  • in der Nähe von Wasserrohren
  • hinter Kühl- und Gefrierschränken
  • Kaffeemaschinen
  • Schubladen
  • Verpackungsmaterial
  • Ent- und Belüftungsschächte
  • Hohlverkleidungen
  • Strom- und Schaltschränke
  • Türrahmen, Türscharniere
  • Boilerverkleidungen
  • Fußleisten, losen oder defekten Fliesen

Bekämpfung von Schaben im Wohnbereich

Bis vor wenigen Jahren gab es bei der Bekämpfung von Schaben zum Einsatz von Spritz-, Sprüh- und Nebelverfahren keine Alternative. All diese Methoden waren jedoch sehr aufwendig (Abdecken von Gegenständen, Lüften, Dekontaminieren, etc.)

Heute wird bei der Schabenbekämpfung eine völlig andere Strategie verfolgt, die sich als sehr erfolgreich erwiesen hat. Anstelle den Schaben mit einem Insektizid hinterher zu jagen, bringt man sie dazu, sich ihre Dosis selbst abzuholen. Dies geschieht mit Hilfe von Schabengelen. Die Schaben werden durch Lockstoffe zum Gel hingezogen und nehmen es zusammen mit dem Insektizid auf. Schaben, die gefressen haben, sterben jedoch nicht sofort, sondern können sich zunächst noch ungehindert in ihre Verstecke zurückziehen, wo sie sterben. Dort werden die Toten von ihren Artgenossen gefressen und die im Gel vorhandenen Insektizide somit weitergegeben. Man muss also zunächst nur wenige Schaben anlocken und vergiften, um letzten Endes doch eine große Anzahl zu bekämpfen.

Nach dieser ersten Maßnahme bei der sowohl die Erwachsenen als auch die jungen Schaben getötet werden, ist auch bei der Gelmethode unbedingt eine Nachbehandlung durchzuführen. Der Zeitintervall bis zur Nachbehandlung hängt von der Schabenart ab.